GUIDE TO GOODNESS

Oder wie man mit einem Tonstudio arbeitet ohne zu nerven.

Recording

Hier sind einige Gebote, um eine möglichst erfüllende Studio-Erfahrung zu garantieren.

# SEID VORBEREITET

Das mag selbstverständlich klingen, aber wir können es nicht oft genug sagen. Übt - Übt - Übt! Wenn Ihr ins Studio kommt, solltet Ihr so sicher sein, dass Ihr eure Parts im First-Take liefern könnt. Obwohl First-Takes aufgrund der besonderen Recording-Situation dann doch eher selten sind, wofür wir natürlich Verständnis haben, sollten Übungssessions im Studio oder Diskussionen über Texte oder Arrangements unter allen Umständen vermieden werden. Ja, wir können eure Millionen von Takes in etwas Brauchbares zusammenschneiden, aber eine solide Performance und längere Takes werden immer natürlicher klingen und euch Tonnen von Zeit und Geld sparen.

Ihr könnt natürlich auch unsere Räumlichkeiten als eure Kreativ-Schmiede nutzen und wir werden euch nicht aufhalten, wenn Ihr wirklich fühlt, dass der 1768zigste Take DER EINE sein wird. Aber im schlimmsten Fall, wenn euer Budget aufgebraucht ist, ist alles, was wir euch geben können, eine Menge suboptimaler Aufnahmen. Ist es das, was Ihr wollt!?

# SEID GUT GERÜSTET

Eure Gitarren und Bässe sollten neue Saiten haben und sauber intoniert sein ... und auch allgemein sauber! Alle Elektrik, Gitarren - Pedale - Verstärker - Kabel, sollten funktionstüchtig sein. Das Schlagzeug sollte mit neuen Fellen und funktionierenden Mechaniken ausgestattet sein.

Wir haben eine Auswahl gut gepflegter Instrumente zu eurer Verfügung, um im Bedarfsfall aushelfen zu können, falls euer Equipment den Geist aufgibt oder ihr einen bestimmten Sound sucht. Weiterhin bieten wir Instrumentenwartung, um eure Schätzchen aufleben zu lassen. Aber denkt daran, sowas kostet Zeit.

# SEID ZUVERLÄSSIG

Das ist ganz einfach. Seid pünktlich, seid bei der Sache, seid nüchtern! Wir sind keinesfalls Partymuffel, aber wir können euch versichern, dass betrunken aufnehmen und zu spät auftauchen dem Produkt nicht helfen werden.

# SEID KEINE ARSCHLÖCHER

Muss man das wirklich erklären!? Die Qualität eurer Musik hängt von unseren Anstrengungen ab. Wie würdet IHR für Leute arbeiten, die euch nicht ordentlich behandeln?

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Mixing

Wir freuen uns, eure selbst aufgenommenen Tracks zum Mixen zu bekommen. Gutes Recordingequipment kostet nicht mehr die Welt und man kann auch im Schlafzimmer großartige Sachen produzieren. Wir wollen also keinesfalls eure Kreativiät einschränken, wenn es richtig klingt, dann ist es richtig. Nichtsdestotrotz haben wir ein paar Anmerkungen.

# DATEIEN UND FORMATE

Wir akzeptieren eine große Palette an Formaten. Ihr könnt uns 16, 24, und sogar 32 bit mit 44.1, 48, 88.2, 96 oder 192 khz senden. Als einen guten Kompromiss zwischen Qualität und Handhabung empfehlen wir 24 bit / 44.1 khz. Akzeptierte Dateiformate sind AIFF und WAV.

Komprimierte Formate wie mp3 oder wmv tun eurer Musik keinen Gefallen und sind deshalb keine Option.

# SPUREN

Achtet darauf, dass alle Spuren den gleichen Anfangspunkt haben, auch wenn es nur ein einzelner Tomschlag am Ende eines 30 Minuten langen Songs ist. Zwingt uns nicht zu raten, wo ihr den Schlag haben wollt. Wenn alle Spuren bei Null starten, können wir mit genau dem Arrangement arbeiten, an dem ihr so hart geschraubt habt.

Benennt eure Spuren klar und eindeutig. Denkt nur mal daran, wie es ist, mit einer Session zu arbeiten, deren Spuren "Spur1" bis "Spur 120" heißen. Wir finden schon heraus, welche Spur was macht, aber ihr braucht uns für diese Stunden nicht bezahlen, wenn ihr von Anfang an eure Spuren klar benennt. Achtet auch darauf, dass ihr bei mehreren Songs die Spuren einheitlich benennt. Warum will jemand überhaupt "KickIn" bei Song 1 "Basedrum1" in Song 2 nennen?!

Räumt eure Session auf, bevor ihr sie uns schickt. Wir können nicht wissen, dass ihr euren alten Sänger gefeuert habt und seine Spuren nur gemutet sind. Wir gehen davon aus, dass alles, was ihr uns schickt, auch zur Benutzung freigegeben ist. Also schickt uns nichts, das ihr später nicht auch hören wollt. Natürlich könnt ihr aber Gesang und Instrumente mit verschiedenen Mikrofon-Setups aufnehmen und uns diese als Sound-Option senden.

Bitte sendet uns keine Stereo-Spuren, die nur ein gedoppeltes Mono-Signal sind. So erspart ihr uns die Zeit, die wir zum Konvertieren bräuchten.

Wir müssen nicht extra betonen, dass geklippte Spuren ein No Go sind, oder?!

# EQUIPMENT

Wenn ihr Besitzer eines Fairchild oder anderem abgefahrenem Zeug seid, sind wir sehr neidisch und freuen uns, deren Sound zu hören. Grundsätzlich bevorzugen wir aber ein möglichst pures Signal. Gebt uns einen Mikrofon-Kabel-Vorverstärker-Wandler Signalweg und wir sind glücklich. Wenn ihr auf den Sound eines bestimmten Gerätes Wert legt, gebt uns dies zusätzlich zum puren Signal, wenn möglich. Wenn ihr Bass und Gitarre aufnehmt, gebt uns ein DI-Signal mit. Wir werden eure Soundvorstellungen respektieren, aber es ist immer gut, Optionen zur Hand zu haben.

# QUALITÄT

Neben den rein technischen Vorgaben sollten die Regeln, die wir für das recording erarbeitet haben auch für eure Arbeitseinstellung gelten. Je mehr ihr auf gestimmte Instrumente und saubere Takes achtet, desto besser kann unser Mix für euch werden.

Wir werden alle Seiten der Macht nutzen, aber die Möglichkeiten, um Scheiße schmackhaft zu machen, sind begrenzt.

# REFERENZEN UND HINWEISE

Ja, jeder Künstler will einzigartig klingen und ihr wählt uns unter anderem für unseren Geschmack und die Vision, die wir bekommen, wenn wir eure Musik hören. Wir sind also dankbar, wenn uns die Spuren geschickt werden und wir unser Ding durchziehen können. Wenn ihr aber schon konkrete Vorstellungen habt, sagt sie uns. Je mehr Informationen wir haben, desto besser und schneller können wir euch glücklich machen.

Eine Referenz wird euch nicht zum Nachahmer abstempeln. Es sind letztendlich immernoch eure ganz persönlichen Aufnahmen. Vielmehr können wir Soundaspekte von Beginn an kommunizieren und verschwenden keine Zeit für einen Mix, den ihr nicht mögen würdet. Weiterhin können so auch von Anfang an mögliche Problemfelder diskutiert werden und ihr seid nicht überrascht, wenn euer Singer/Songwriter Folksong nicht als "irgendwas in Richtung Slayer" funktionieren wird. Andererseits ... wer weiß?!

# LIEFERUNG

Der einfachste Weg ist, uns einen Link zu einem Cloudordner zu senden, wo wir eure Spuren herunterladen können.

Wenn gewünscht, bieten wir einen Zugang zu einem Ordner in unserer Studiocloud auf unserem privaten Server für mehr Sicherheit. Wir weisen aber darauf hin, dass Speicherplatz und Bandbreite begrenzt sind.

Wenn ihr einen Lieferdienst des Vertrauens habt, könnt ihr uns auch ganz klassisch DVDs oder andere Speichermedien schicken.

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Mastering

Mastering ist der letzte künstlerische Schritt in der Musikproduktion. Es ist also von Vorteil, ein frisches Paar Ohren und eine neue Perspektive hinzuzuziehen. Ja, mittlerweile gibt es diverse Angebote für Online-Mastering mithilfe von Algorithmen. Habt ihr schon mal mit einem Algorithmus diskutiert, um mehr aus eurem Song herauszuholen, als "Meine KI sagt, so soll es klingen, bitteschön!"? Nein, oder?! Deswegen macht unser Angbot eines Masteringservices immernoch sehr viel Sinn.

# ANSPRÜCHE

Wir sind bei den Formaten nicht wählerisch und versuchen,mit dem zu arbeiten, was ihr uns gebt. Wenn eure ganze Mix-Session 16 bit / 44.1 khz ist, macht es keinen Sinn, euren Mixprint zu 32 bit / 192 khz zu konvertieren, nur um uns zu beeindrucken. Wenn ihr aber sowieso schon mit 32/192 aufgenommen und gemischt habt, werden wir uns definitiv nicht beschweren. Komprimierte Formate wie mp3 oder wmv werden von uns abgelehnt ... euch zuliebe!

Als Faustformel gilt, gebt uns die höchste Qualität, die noch Sinn macht.

Achtet darauf, dass die Mixe nicht clippen oder anderweitige Störungen haben. Sowas kann nicht repariert werden. Bitte verzichtet auf Kompression oder Limiting auf dem MainBus und last 3-9dB Headroom, damit wir etwas Luft zum Arbeiten haben.

Arbeit an dem Mix, bis er großartig klingt. Es gibt kein "fix it in the mastering". Wir können gute Mixe besser machen, aber die Regel "shit in - shit out" gilt nach wie vor.

# STEM MASTERING

Wenn ihr nicht sicher seid, ob euer Mix gut ausbalanciert ist oder ihr habt eine nervende Frequenz, die ihr einfach nicht los werdet, ist es eventuell besser, uns nicht den Print des Mainbus zu geben, sondern Stems der Hauptinstrumente. Mit beispielsweise separaten Drums, Bass, Gitarren, Synth und Vocals können wir tiefer in den Song eintauchen und preziesere Einstellungen vornehmen. Aber es muss nicht immer genau diese Aufteilung sein. Manchmal reichen schon ein Vocal Stem und ein Instrumental. Macht nur die notwendige Aufteilung, um eure Bedenken zu isolieren.

Da wir es hier somit wieder mit mehreren Spuren pro Song zu tun haben, verweisen wir auf unsere Mixing Anweisungen.

# MASTERING FORMATE

Wir gestalten den Mastering Prozess anhand eures Bedarfes. Ein klassisches Vinyl-Master hat andere Vorgaben, als eine CD. Online Formate wie itunes or Youtube sind nochmal eine ganz andere Geschichte. Teilt uns einfach eure Pläne mit und ihr bekommt das optimale Master für die gewünschte Plattform.

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Reamping

Wie ihr in unserer equipment list sehen könnt, haben wir einiges richtig schäbiges und einiges nicht ganz so schäbiges Equipment, das wir gerne teilen.

# GITARREN UND BASS

Reamping meint meistens, pure DI-Signale von Gitarren und Bässen durch verschiedene Ampsettings zu schicken und wir bieten eine Kollektion von Pedalen, Verstärkern, Boxen und Mikrofonen, die fast jeden Soundwunsch erfüllen können. Wir nehmen detailierte Anweisungen über Ampeinstellungen und Mikrofonpositionen genauso wie grobe Genre- und Stilrichtungen als Hinweise entgegen.

# OUTBOARD

Aber weshalb sollte man nur Verstärker reampen?! Unser Outboard Equipment kann ebenso genutzt werden. Obwohl Teile unserer Sammlung nicht wirklich high-end sind, gibt es einige Geräte, die einen Blick wert sind. Ein richtiger dbx160 für eure Kick, Snare, Bass oder euren Gesang? Ja, bitte! Oder als Geheimtipp, lasst unseren billigen Behringer Composer 2100 auf eure Schlagzeug Räume los.

Und warum nicht auch mal Gesang, Synths oder sogar Drums durch einen Amp oder Pedal schicken?!?

# WAS WIR BRAUCHEN

Wie schon oft gesagt, die Aufnahmequalität sollte so hoch wie möglich sein. Wenn ihr eure DI-Gitarre oder Bass über eine billige DI-Box aufnehmt, anstelle über einen Line-Eingang, dann ist das gut. Wenn ihr einen Instrumenten-Eingang eurer Soundkarte nehmt, anstatt eine billige DI-Box, dann ist das besser. Habt ihr eine richtig gute DI-Box, dann ist das eventuell besser als der Instrumenten-Eingang.

Auf alle Fälle ist es aber am besten, ihr habt den magischen, perfekten Take aufgenommen, egal wie.

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